Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, gibt im französischen Straßburg eine Presseerklärung zu den Maßnahmen der EU gegen die US-Zölle, 12. März 2025. (Europäische Union/Handout via Xinhua)
STOCKHOLM, 30. Juli (Xinhua) -- Das neue Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union (EU) könne zwar auf dem Papier die Spannungen entschärfen, in der Praxis erhöhe es jedoch den finanziellen Druck und die strategische Belastung für Europa, sagte Hussein Askary, stellvertretender Vorsitzender des Belt and Road Institute in Schweden.
US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gaben am Sonntag bekannt, dass sie ein Handelsabkommen erzielt hätten, wonach die Vereinigten Staaten einen Basis-Zollsatz von 15 Prozent auf EU-Waren erheben würden.
In einem Interview mit Xinhua nach der Bekanntgabe sagte Askary, dass die EU zu einem ?Kompromiss“ gezwungen worden sei, den sie weder gewollt noch von dem sie tatsächlich profitiert habe.
?Fünfzehn Prozent sind für europäische Unternehmen, die an ein freieres Handelsumfeld gewöhnt sind, immer noch hoch”, sagte er. ?Dies ist ein Kompromiss, den die Menschen bereit sind zu akzeptieren, aber das bedeutet nicht, dass sie ihn gut finden.”
Im Rahmen des neuen Abkommens hat sich die EU außerdem verpflichtet, amerikanische Energie im Wert von 750 Milliarden US-Dollar zu kaufen und zusätzliche Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten zu tätigen.
Askary argumentierte, dass solche Bedingungen die Prioritäten Europas in eine negative Richtung verschieben würden.
?Wir opfern andere Aspekte unserer Wirtschaftsagenda - Infrastruktur, Gesundheitswesen und Bildung -, um uns teures amerikanisches Flüssiggas und andere Güter leisten zu können“, sagte er.
Er wies darauf hin, dass Volkswirtschaften wie Schweden und Deutschland, die stark vom Export abhängig seien, besonders empfindlich auf politische Instabilität wie Zölle reagieren würden. ?Wir brauchen den freien Fluss von Waren, Dienstleistungen und Kapital. Das ist für langfristige Planung, Investitionen und Kontinuität unerlässlich“, sagte er.
Die unvorhersehbare Handelsstrategie der Vereinigten Staaten habe das transatlantische Geschäft gestört, fügte er hinzu.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)